Wie man in drei Tagen 720t Korn von 255ha Landfläche geschnitten bekommt? Keep rolling, rolling, rolling! Das ist es, was unser Mähdrescher die letzten drei Tage gemacht hat...die Mähdrescherfront gedreht!

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten mit dem Mähdrescher konnten wir am Donnerstag mit der Kornernte beginnen. Eigentlich wollten wir bereits am Mittwoch mit der Ernte beginnen, da unser Regenidentifikationsbaum bereits am Samstag begonnen hatte neue Knospen zu bilden, die darauf hindeuten, dass es in sieben bis zehn Tagen regnen wird. Doch als wir dann am Mittwochnachmittag die Gerätschaften auf dem Feld in Stellung gebracht hatten und Mitchell mit seinem Mähdrescher die ersten Runden gedreht hatte, um alles einzustellen, mussten wir den Mähdrescher jedoch erst mal wieder am Feldrand parken und Ursachenforschung betreiben. Da das einzige was Mitchell in seiner Mähdrescherkabine hören konnte ein einziges irrsinnig lautes Fehlergepiepse war. Sehr lustig, wenn man sogar über den Funk schon von dem Gepiepse genervt ist. Nachdem wir an mehreren Stellen des Mähdreschers die Sensoren überprüft hatten und Jasper sich dabei die Feuerlöscherhalterung halb in den Kopf gebohrt hat (*Klonk!*), haben wir die Fehlersuche erstmal aufgegeben und auf den nächsten morgen verschoben.
Augen zu, Augen auf....und wieder auf dem Feld. Noch 'nen Blech hier abgeschraubt und noch nen Blech da abgeschraubt, und siehe da, da is ja der Sensor den wir suchen. Und bei einem näheren Blick wurde ganz schnell klar, dass eine kleine Ratte es sich in der Mähdrescherfront gemütlich gemacht und an den Kabeln des Rotationssensors genabbert hatte.
Also Sensor raus, Kabel erneuern, wieder einbauen und los gehts mit der Kornernte!
Der Mähdrescher zieht langsam seine Runden, der Chaser-Bin verfolgt heimlich still und leise den Mähdrescher, noch schnell Old Purple in Stellung gebracht, um ein bisschen mehr Sicherheit auf's Feld zu bringen und alles läuft reibungslos. Old Purple ist unser alter lila Landcruiser, den wir mit einem 1000l Wassertank auf der Ladefläche und einer Wasserpumpe ausgestattet haben, damit wir etwas besser gerüstet sind - in case of fire!

Um ehrlich zu sein hatten wir nicht erwartet, oder besser gehofft, dass die Kornernte so reibungslos verläuft, da wir eigentlich vor hatten am Wochenende zu dem sogenannten Twin Hills Racing zu fahren. Twin Hills ist das Spektakel im Jahr in der näheren Umgebung (im 250km Umkreis). Pferderennen, Rodeo und andere Spaßigkeiten des australischen Bush-Lebens. Doch da hat uns unser so geliebter Regenidentifikationsbaum leider einen Strich durch die Rechnung gemacht, da es oberste Priorität hatte das Korn vom Feld zu holen - just to get rid of it and don't have to worry about this bloody paddock anymore!
Gesagt getan. Donnerstag, Freitag und Samstag wurde durchgeerntet, der Roadtrain insgesamt neun Mal beladen und nahezu fünf Hörspiele innerhalb der "Chaser-Bin wartet auf die neue Mähdrescherladung"-Pausen durchgehört.
Am Samstag Spätnachmittag, gerade zu spät um noch nach Twin Hills aufzubrechen, haben wir dann die letzte Weizenähre vom Feld geschnitten. Well done!

Nur so zur allgemeinen Information: Für den morgigen Tag sind 35°C im Schatten, wolkenloser Himmel und hohe Feuerwarnungen angesagt. Ein großen Dank an unseren so geliebten Regenidentifikationsbaum.
Ab morgen geht es dann den Kichererbsen an den Kragen oder besser gesagt, wird ihnen unter den Achseln gekitzelt.
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Ein Tag wie jeder andere. Wir ernten. Mais inzwischen. Langsame Geschichte diese Maisernte. Wir ernten bei 3-5 km/h. Seit 8.30 sind wir draußen, auf dem Feld. Die Zeit vergeht, der Road-Train, den wir füllen sollen steht bereit. Ich warte... Ah, der Mähdrescher ist voll! Los geht's: Mais abholen, zum Road-Train bringen, zurückfahren. Wieder warten. Ich höre Radiotatort. Es wir 9.00, 9.30, 10.00... Zwei Ladungen sind schon im Road-Train, eine in meinem Anhänger. Langsam wird's Zeit für Smoko. Ich warte immernoch. Der Radiotatort spielt in Baden-Würthemberg. Man spricht schwäbsch. Ich schaue auf. Oh, der Mähdrescher hat angehalten - angehalten! Der fährt doch schon so langsam. Naja, beobachten wir mal das Geschehen. Der Fahrer geht um den Mäher herum - Nein Moment! Er läuft! Er wirft etwas! Da stimmt was nicht, ich fahre rüber. Und siehe da: DER MÄHDRESCHER BRENNT! Während also ganz Australien gemütlich bei Kaffee und Kuchen oder sogar Scones sitzt und sein Smoko genießt, kommt bei uns einzig und allein Smoke aus dem Mähdrescher und unsere Wasserflaschen werden zum Feuer löschen geleert - kein Kaffee! Kein Kuchen!
Tja, letztlich war das alles aber gar nicht so wild, Mähdrescher fährt noch und dank Trinkwasser und Feuerlöscher und Mähdrescherfahrer und Treckerfahrer, die mit Maisstöcken die Glut aus allen Ritzen gestochert haben, war das Feuer mehr oder weniger gelöscht noch bevor die schnell improvisierte hofeigene Feuerwehr - Roter Pick-Up, Steve am Steuer, Jasper auf der Ladefläche, mit ihm mehrere Wasserkanister - quer übers Feld dahergeschossen kam.
"That was a bit exiting!" aber auch nur kurz, denn nach einer Runde Luftreinigung ging's weiter. Mit der Ernte, dem Warten und dem schwäbschen Radiotatort.
Sooooooooooooooooooooo......lange nix von uns gehört, lange nix geschrieben, immer noch am arbeiten und trotzdem was erlebt!
Eigentlich hat sich auch gar nicht viel verändert, wir sind noch immer auf unserer kleinen Farm und unser Auto ist nicht fahrtüchtig - also alles beim Alten!
Nein, also Ja, es ist schon so, aber nein, es gibt natürlich ganz viel zu erzählen. Wo fangen wir denn mal an....
Na am besten beim Alltag: Nach nunmehr elf Wochen auf unserer schönen Golden Downs Farm haben wir die Hirseernte komplett abgeschlossen. Um genau zu sein, haben wir diese bereits Anfang August beendet. Letztes Mal, "damals", haben wir ja noch darauf gewartet, dass die Hirse endlich die richtige Feuchtigkeit erreicht - round about 13,5%. Wie man das misst? Na mittels unseres hyperfunktionalen Moisturemeters, der nicht nur Hirse kennt, sondern die Feuchtigkeit in sämtlichen Feldfrüchten, die ein Bauer so anbaut, ermitteln kann. Einfach Deckel auf, Körner rein, hier und da ein Knöpfchen drücken, angespannt warten und hoffen, dass die richtigen Zahlen heute dabei sind.
Es dauerte zunächst noch ein paar Tage und dann ein paar weitere Tage an denen wir die Feuchtigkeit jeden morgen - die heimtückische Feuchtigkeit kommt nämlich über Nacht einfach zurückgekrochen - immer wieder messen mussten.
Dieses Prozedure kann man sich folgendermaßen vorstellen: Um 7.00 aufstehen, schnell Frühstück, raus auf's Feld, startbereit warten bis der Mähdrescher die erste Runde vom Feld gedroschen hat und fix die Feuchtigkeit messen. Zu hoch? Zurück! Dann wird bis zum Smoko (unsere 2. Mahlzeit am Tag, zwischen 10.00 und 11.00) was anderes gemacht - z.B. tatkräftig rumstehen - und dann geht's von vorne los. Nach einigen Tagen fragt man sich dann schon warum man nicht einfach länger im Bett liegen bleiben und erst zum Smoko aufstehen kann.
Irgendwann siegte dann aber die Sonne gänzlich über die Feuchtigkeit - da konnte auch der Tau nichts mehr anrichten - und messen war vergessen. So kam nun endlich ein Rythmus in die Ernte. Dazu zwei kleine Geschichten:
Also, Trecker-Fahren... ja, wo fängt man da an? Naja anfangs ist das erstmal neu. Da hat man so'n Trecker mit unglaublich viel Power und ganzen 16 Gängen. Das klingt erstmal wow, oder? Aber in echt braucht man die ersten 6 Gänge nie und fährt nie schneller als 20 km/h. Wären da nicht diese ganzen Schlaglöcher und Drainagehügel im Weg, aber natürlich ist der Trecker auch dafür gerüstet. Als Fahrer sitzt man nämlich auf einem in alle erdenklichen Richtungen gefederten Sitz (oder sollte ich Sessel schreiben?). Nachdem ich zu Beginn noch etwas in der Luft hing und den Boden mit den Füßen nur zwischen den Schlaglöchern mal kurz antippen konnte, hatte ich dann so nach etwa einer Woche endlich die richtigen Einstellungen gefunden und von da ab wieder häufiger Boden unter den Füßen. Und nun ging's los! Immer schön den Mähdrescher im Auge behalten, wenn dieser oben ein Hütchen bekommt schnell Trecker anwerfen und los geht's, ab zum Mähdrescher, Ladung übernehmen und zum Truck bringen oder zum Feldcontainer (Field-Bin). Dort Position einnehmen, schnell Tasten 1 bis 3 drücken, warten bis der Anhänger wieder leer ist (oder der Truck voll) umdrehen, Trecker ausschalten und wieder vorne anfangen. Und während das am Anfang ein Meisterwerk der Konzentration darstellte - oh nein zu nah dran, zu weit weg, welcher Knopf doch gleich? Ahh!!! ... der Truck ist voll... schnell ausschalten, welcher Knopf doch gleich? - war auch das schnell gelernt. Und wenn man sich über all diese Dinge keine Gedanken mehr machen muss, fängt man schnell an sich andere Sachen zu fragen, z.B. warum man bei 30° C im geschlossenen Trecker sitzt, ohne Klimaanlage weil der Motor ist ja aus - Benzinsparen! - mit langer Jeans und dicken Stiefeln, statt im Meer zu schwimmen. Dann macht man die Tür auf: Ahh, eine Briese, ist ja doch alles nicht so schlimm und dann kommt entweder ein Windzug und die Tür fällt zu oder der Mähdrescher fährt vorbei, sodass man vor lauter Staub die Tür freiwillig schließt und wieder ist die Sauna eröffnet. Besonders witzig ist das wenn man Kinder an Board hat die ununterbrochen fragen warum man die Klimaanlage nicht an macht und nicht fährt sondern immer nur rumsteht - schließlich sind die ja zum Treckerfahren und nicht zum im-Trecker-rumstehen-und-schwitzen mitgekommen.
Und so lief das dann Tag ein, Tag aus. Und während die Truckfahrer schon ihren Feierabendkaffee trinken sitze ich noch immer im Trecker auf der Suche nach dem Mähdrescher. Zu diesem Zeitpunkt läuft die Countrymusik-CD in meinem CD-Player an diesem Tag etwa zum 6. Mal und ich drehe voll auf, singe mit und fahre dem Sonnenuntergang entgegen und denke: Nur noch zwei Mal warten dann sind wir fertig für heut! Und im nächsten Moment, inzwischen im Dunkeln: Scheiße, ich bin in die ungeerntete Hirse gefahren!

Und während man eben noch glücklich darüber war das endlich ein Rythmus in die Ernte gekommen ist kommt dann auch nach einiger Zeit des Erntens - es ist halt jeden Tag das gleiche und meine Countrymusik-CD hat nur 20 Lieder - die Monotonie. Man stumpft ab. Während man anfangs noch ganz akribisch auf Schlaglöcher geachtet und nur im Ernstfall die oberen Gänge der Treckergangschaltung benutzt hat, fährt man nun in diesen Gängen an und Schlaglöcher? Wer bremst schon für Schlaglöcher....
Man gewöhnt sich schließlich an alles. So ergab es sich eines Tages, dass ein derzeit arbeitsloser Truckfahrer zu meinem stetigen Beifahrer wurde. Dieser Umstand und vorallem der Umstand das der Beifahrersitz nicht über die 360° Federung verfügt, bescherte dem monotonen Ernteritual einen neuen Beigeschmack. Stellt euch vor: Ein abgestumpfter oder sagen wir rutinierter Treckerfahrer in seinem Federsessel brettert ohne Rücksicht auf Verluste quer über den Acker im 16. Gang mit automatischer Steuerung und neben ihm der Beifahrer, der sich mit beiden Händen verzweifelt irgendwo festklammert und inzwischen im Stehen fährt um die Huckel und Löcher zu bewältigen. Ich sag euch ein Blick zur Seite... ich habe Tränen gelacht! Und dann kommt der Huckel den beide nicht erwartet haben und Fahrer und Beifahrer fliegen lachend durch die Trecker-Kabine. Und im CD-Player? Natürlich die Country-CD!
Nachdem ich einige Male mit Steve im Road-Train mitgefahren war und gesehen hatte, was die eigentliche Aufgabe während der Ernte für mich sein würde, konnte ich nach ca. drei Tagen, die wir bereits geerntet hatten, meinen eigenen Truck besteigen. Der Ablauf ist klar wie einfach: Mit dem Truck auf das gerade zu erntende Feld fahren, mit dem Truck unter die Spindelschnecke des sogenannten Field-Bin fahren und mittels der Spindelschnecke den Truck befüllen. Nach mehrmaligem hin- und hergelaufe zwischen dem Tracktor, der vor den Field-Bin gespannt ist und dem zu bewegenden Truck, damit sich die Hirse gut im Anhänger verteilt, gehts mit dem Truck zurück zum Silo, um dort zu entladen.
So einfach, so gut. Ein paar kurze Informationen zu meinem kleinen Kenworth T404. Das Herz des Trucks ist ein mit 550 Pferdestärken ausgestatteter Caterpillar-Motor an dem ein Eaton-Getriebe mit 18 Gängen angeschlossen ist. 17mal vorwärts und einmal zurück. Da wäre zunächst der Low 1 Gang, üblicherweise genutzt, um im befüllten Zustand den vierzigtonner vom Feld zu schleifen. Hieran schließen sich 16 weitere Gänge, mit denen man den ganzen Weg zurück bis zum Silo und vom Silo hin zum Feld herumspielen kann. Wer sich jetzt einen Schaltknüppel mit einem solchen Schema |-|-|-|-|-|-|-| vorstellt.....weit gefehlt. Ist ja kein Klavier...sondern ein Getriebe. Letztlich sieht der Schaltknauf nicht viel anders aus als bei einem normalen PKW, aber....da man die Gänge spaltet, ergeben sich bei einem 8-Gang-Getriebe sechszehn verschiedene Übertragungsebenen. Der Schaltvorgang ist Gewöhnungssache - wie mir mitgeteilt wurde. Man schaltet nun also wie folgt: 1 Gang mittels Kupplung einlegen, den 1½ Gang mittels Schalter am Schaltknauf einlegen, 2 Gang mittels Kupplung, 2½ mittels Schalter...und so weiter...wenn man nun beim 4½ Gang angekommen ist, wird es knifflig: Denn um nun in den fünften Gang schalten zu können, muss zunächst ein zweiter Schalter am Schaltknauf umgelegt werden, der dem Getriebe sagt, das der erste Gang nun zum fünften wird, der ½-Gang-Schalter zurückgelegt werden und dann gekuppelt. Apropro Kuppeln: Da das Steuer sich Rechts befindet wird natürlich mit der linken Hand geschaltet. Des Weiteren wird immer zweifach gekuppelt. Einmal zum Auskuppeln und einmal zum Einkuppeln und dazwischen nicht vergessen: Zwischengas! Was bin ich froh das ich Schlagzeuger bin!
So kompliziert es sich auch anhören mag, nach zwei-drei längeren Fahrten hatte ich es drin und habe das Getriebe Getriebe sein lassen und nicht mehr versucht die Suppe mit dem Schalthebel umzurühren. Well done!

Ist man dann erstmal mit dem Vierzigtonner bei den Silos angekommen, geht es erst um das Geschick und dann um den Sport. Denn um den Truck zu entladen, muss dieser zunächst rückwärts an einen kleinen Transportschnecke-Einspeisewagen - kurz Hopper - heranmanövriert werden. Dieser Hopper ist ungefähr 1m² groß und die Entladeklappe ca 50cm breit. Aber auch diese Geschicklichkeitsübung war mehr oder minder schnell einstudiert. Ist der Truck nun also eingeparkt und alle Bremsknöpfe und Hydraulikhebel richtig eingestellt geht es an das eigentliche Entladen - was auch schnell mal in Sport ausarten kann...denn es ist viel hin- und hergehetze: Den
Trecker der an der Antriebsschnecke angeschlossen ist anschalten; Entladeklappe am Truck öffnen; Zurück zum Trecker und die Umdrehungszahl von der Antriebsschnecke richtig einstellen; zum Truck laufen und den Winkel des Anhängers erhöhen (dieses ist pro Entladevorgang etwa vier mal zu wiederholen)...wenn der Anhänger dann leer ist, wird eben dies in umgekehrter Reihenfolge wiederholt - puh....geschafft!
Zudem ist der Job des Truckfahrers einer der staubigsten während der Ernte, da man natürlich immer sorgsam alle Be- und Entladevorgänge überwacht und somit die ganze Zeit im Hirsestaub steht - ein Gruß an alle Allergiker. Da haben es die Trecker- und Mähdrescherfahrer dann doch schon etwas besser in ihren vollaklimatisierten Kabinnen, in denen sogar die klimatisierte Luft vor dem eindringen in die Kabine nochmals gefiltert wird.
Wo waren wir doch gleich? Ach ja, beim Rythmus...dieser wurde während der Hirseernte ab und zu durcheinander gebracht, wenn es wieder einmal hieß...
Während der Ernte mussten wir unseren Mähdrescher zwei-drei Mal für mehrere Tage parken und verlorengegangene oder zerschossene Teile ersetzen. Da wäre zum Beispiel ein kaputtes Förder-Getriebe in dem statt Öl, wie sonst üblich, nurnoch eine Masse aus Öl, Staub, Hirse- und Maiskörnern von der letzten Ernte zu finden war, die zu einem klebrigen Ölteig zusammengeschmolzen, einem zwei-Tage-zu-lang-im-Ofen-gelassenen Kuchen gleich kam. Des Weiteren ein verlorengegangenes ca. 2,5 Meter langes Abschlussblech von der Rüttelanlage, welches nun irgendwo auf dem Felde liegt, bisher aber noch nicht wieder aufgetaucht ist - obwohl das ganze Feld schon mit einer weiteren Maschine bearbeitet wurde und man doch schon denkt das ein 2,5m langes, giftgrünes, riesiges Metallblech nicht einfach verschwinden kann - und welches wir nachbauen und wieder einschweißen mussten. Und zu guter letzt eine weniger aufwendige Schelle vom Luftansaugrohr des Mähdreschers, welche uns flöten gegangen ist.
Wir wissen zwar nicht wie John Deere auf diesen Werbespruch gekommen ist, aber eines ist wahr daran: Nothing runs like a Deere und die Ursachen für den Stillstand eines Mähdreschers könnten lustiger nicht sein. So haben wir also schon einige Stunden damit verbracht in dem Beruf des Landwirtschaftsmaschinenmechanikers (ein irrsinnig langes Wort) ausgebildet zu werden. Ich wage sogar zu behaupten, dass wir mittlerweile in jeder landwirtschaftlichen Maschine, die hier auf dem Hof steht oder zum Hof gehört herumgedoktort haben.
Nicht zuletzt weil Jasper an dem Slasher, den wir zum Abmähen der Hirsestoppel nutzen, schon ein Rad verloren, zwei Radlager verbrannt und eine Radhalterung kaputt gemacht bzw. verloren hat...Zur Entschuldigung, der Slasher ist 26 Jahre alt, hat schon zwei Mal in Flamen gestanden (vor unserer Zeit) und hat seit dem auch schon keine neuen Kugellager oder ähnliches gesehen. Wie ihr seht, sind wir also mit der Ernte schon sehr weit vorangeschritten und sind schon dabei die "Nacharbeit" zu erledigen und die Felder auf die nächste Saat vorzubereiten.
Vor vier Tagen haben wir nun ebenfalls die etwas stockende Maisernte abgeschlossen. Nachdem wir nämlich vor 3 Wochen damit begonnen hatten das einzige mit Mais bepflanzte Feld abzuernten, mussten wir nach etwa einem Viertel die Ernte vorerst abbrechen, da ein kleines Blitzkonzert des Nächtens über uns hinweggezogen ist. Gewitter in Australien! Dit war was, wa! Wie das gerummst, geleuchtet und gegossen hat...Zunächst die absolute Ruhe vor dem Sturm, ein paar Wetterleuchten und dann begann es langsam aber heftig zu Regnen... und heftig meint hier Bindfäden vom Himmel. Wir haben es uns auf der Veranda wie allabendlich nach Feierabend "gemütlich gemacht", um den Regenschauer und das heranrollende Gewitter auszusitzen. Doch der erwartete Regenschauer wurde etwas heftiger, sodass durch die "dichte" des Regens zunächst die Straße und dann auch die Silos vollkommen aus unserer Sicht verschwanden. Und so saßen wir da und es blitzte und rumste und polterte und dann noch mal RUMS und nach dem Blitz wars dunkel. Richtig Dunkel. Das war unser Strommast! Von nun an hatten wir nurnoch die Blitze als Lichtquelle.

Das war wirklich beeindruckend, gerade da man vorher schon die ganzen Blitze beobachtet hatte, sah man nun im Dunkel noch schlechter. Um nicht zu sagen: NISCHTS! Die Hand vor Augen konnte man nicht sehen, alles war einfach schwarz. Und dann wieder kurz: Blitz! Uhj, das war herrlich.
Naja so saßen wir noch etwas dort und beobachteten das bezaubende Schauspiel. In einer kurzen Regenpause machten wir uns durch den inzwischen zu einer Wasserlandschaft gewordenen Garten auf in unser Häusle.

Allerdings war die Pause nur von kurzer Dauer und so lagen wir dann im Dunkeln in unserem Bettchen und lauschtem dem Gewitter was in unserer Blechhütte soundtechnisch einem Weltuntergang gleichkam.
Strom hatten wir erst am nächsten Nachmittag wieder und die meisten Wege waren so nach 2-3 Tagen wieder einigermaßen befahrbar. Tja, so ist das. Janet würde sagen: "Welcome to our world!"
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